Nach einer Pause von fast vier Jahren sind Of Monsters and Men 2019/20 wieder auf großer Welttournee unterwegs. Zuvor hat die Band aus Island ihr drittes Album „Fever Dream“ herausgegeben. Am 17. November spielte sie in den Hamburger „Docks“ auf. Insgesamt gab es 2019 vier Termine in Deutschland, alle im November, zunächst in Köln und Berlin und nach Hamburg noch in München. Im Sommer 2020 werden Of Monsters and Men für einige Festival-Termine noch einmal nach Deutschland zurückkommen, nachdem sie zuvor die USA, Australien, einige asiatische Länder und Japan bespielt haben.
Die musikalischen Köpfe der Isländer sind Nanna Bryndis Hilmarsdóttir and Ragnar Þorhallsson, zugleich auch die Frontleute bei den Liveauftritten. Zur Band gehören außerdem Lead-Gitarrist Brynjar Leifsson, Bassist Kristján Páll Kristjánsson, Keyboarder Árni Guðjónsson und Schlagzeuger Arnar Rósenkranz Hilmarsson.
2011 erschien das erste Album der Band „My Head is an Animal“ und das darauf veröffentlichte Stück „Little Talks“ wurde mit seiner schwungvollen Leichtigkeit zu einem weltweiten Hit, die Isländer zu Superstars. Aber offenbar kann man auch als solche in Island noch ein normales Leben führen. 2015 erschien das zweite Album „Beneath the Skin“, das musikalisch gegenüber dem Erstling in Nichts abfällt.
Nanna Bryndis Hilmarsdóttir stammte ursprünglich aus Kevlavik, trat schon mit 15 mit einem Musikprogramm in Bars auf und jobbte nach ihrem Umzug nach Reykjavik in einer Videothek, wo sie Ragnar Þorhallsson kennenlernte, der in Garðabæ aufgewachsen ist. Ragnar hatte gerade die Kunstschule geschmissen, als Nanna ihn fragte, ob er in ihrer neuen Band „Songbird“ mitspielen wolle. Das war 2009. Ragnar schlug den jetzigen Bandnamen vor, unter dem das Duo dann bei einem Musikwettbewerb in Island auftrat und diesen gewann.
Of Monsters and Men sind inzwischen zur populärsten Musikband Islands aufgestiegen und haben Björk und Sigur Rós an Popularität weit übertroffen. Bei Spotify wurden die Stücke der Band bereits über eine Milliarde Mal aufgerufen.
Wer Konzerte von Of Monsters and Men sehen will, muss schnell sein. Die Shows sind oft rasch ausverkauft, so auch das Konzert in den Hamburger Docks. Die Isländer lieferten eine schnörkellose Show, ohne großen optischen Schnickschnack, mit einem bunten Querschnitt aus ihren drei Alben.Gesprochen wurde nicht viel und allzu große Bemühungen, das Publikum noch zusätzlich aufzuheizen und zum Mitmachen zu bewegen, gab es kaum – das war aber auch nicht nötig. Das Publikum war auch so in bester Laune und sang die vielen Ohrwürmer gerne mit. Der Auftritt war professionell, vielleicht schon etwas zu professionell. Nach einer Vorband, einem jungen Trio aus Island, die eine Art Elektropop spielten, erschienen Of Monsters and Men pünktlich um 21.00 Uhr, spielten eine Stunde lang und ließen sich noch zu einer Zugabe bewegen, bei der sie drei weitere Stücke spielten. Um 20 nach 10 war Schluss. Wenn man ein Jahr lang in Hallen überall auf der Welt auftritt, muss es wohl so sein.
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