Brutus

Brutus Große Freiheit 36
Brutus Große Freiheit 36

Brutus, 19. November 2023, Große Freiheit

Das belgische Trio Brutus wurde 2013 von Musikern aus Ghent gegründet. Die Schlagzeugerin Stefanie Mannaerts, der Gitarrist Stijn Vanhoegaerden und der Bassist Peter Mulders kannten sich schon aus verschiedenen anderen Bands, bevor sie unter dem neuen Bandnamen Brutus zusammenkamen. Seitdem haben sie drei Alben veröffentlicht: Burst (2017), Nest (2019) und Unisono Life (2022). Während der Pandemie gaben sie 2020 auch ein Live-Album heraus: „Live in Ghent“. Stilistisch wird Brutus als Post-Punk oder Post-Metall einsortiert. In jedem Fall ist die Band laut mit einem kräftigen Sound.

Die Geschichte der Auftritte von Brutus in Hamburg ist bemerkenswert, denn die Band spielte seit 2015 zumeist in verschiedenen kleinen Klubs, 2014 im „Kleinen Donner“, das ist eine Keller-Bar mit Minibühne am Schulterblatt im Schanzenviertel. 2015 folgte ein Gig im Rockcafé St. Pauli. 2017, 2019 und 2023 war die Band Gast beim Reeperbahnfestival und entwickelte sich allmählich zum Geheimtipp. Als Auftrittsort für den Hamburger Gig im November 2023 war eigentlich das kleine Logo im Univiertel geplant. Offenbar war aber die Nachfrage nach Karten so groß, dass man das Konzert in die sehr viel größere Große Freiheit 36 auf dem Kiez verlegte. Die Halle war dann tatsächlich auch vollkommen ausgefüllt.

Brutus unterscheidet sich von anderen Band besonders durch die Verteilung der Aufgaben. Schlagzeugerin Stefanie Mannaerts ist nämlich gleichzeitig auch die Leadsängerin. Bei der Aufstellung auf der Bühne bei den Live-Auftritten wird der besonderen Rolle der Schlagzeugerin Rechnung getragen. Das Schlagzeug steht nicht im Hintergrund, wie sonst bei den meisten Bands üblich, sondern vorne, und auch nicht frontal zum Publikum, sondern um 90 Grad nach links verdreht, was vielleicht dem besseren Kontakt zwischen ihr und den beiden Gitarristen dient.

Mannaerts kam mit sechs Jahren über das Klavierspielen zur Musik. Als sie 14 Jahre alt war, begann sie mit dem Schlagzeug. Später gab sie auch Schlagzeug-Unterricht. Erst mit der Gründung von Brutus begann sie mit dem Gesang. Eigentlich suchten die Brutus-Musiker eine andere Sängerin, fanden aber keine. So übernahm Schlagzeugerin Stefanie Mannaerts auch diesen Part. Auf die Frage, welche Musikerinnen sie besonders inspiriert haben, nannte Mannaerts  Karin Dreijder Andersson (The Knife, Fever Ray), Stevie Nicks (Fleetwood Mac) und Emma Ruth Rundle (Ehe, Emma Ruth Rundle).

Die energiegeladenen lauten Stücke von Brutus wirken oft als Dialog zwischen den beiden Gitarristen, Lead und Bass, und Stefanie Mannaerts, die ihr Schlagzeug bisweilen so bearbeitet, als wolle sie es zerhacken, während Gitarrist Stijn Vanhoegaerden und Bassist Peter Mulders einen dichten Klangteppich über die Bühne ziehen. Besonders stark sind jedoch die ruhigeren Passagen und Stücke, in denen Mannaerts ausdrucksstarke Stimme besonders gut zur Geltung kommt, wenn sie nicht gegen den lauten Gitarrensound anschreien muss.

In einem Interview erzählte Mannaerts, wie sie sich auf ihre Auftritte eine Stunde lang durch Stimmübungen vorbereitet und sich dann in den 45-minütigen Auftritten völlig verausgabt.

War

Our world, it’s gone

Did we ever grieve or cry now?

I came for help

Did you just really pull my hair out?

Unleash your war

Unleash war

Your hate will always be my guide

Unleash your war this time again

After all of this, we have no more

Unleash your war

Your hate will always be my guide

This time again

After all of this, we have

Unleash your war

Als Vorgruppe von Brutus spielte die belgische Band Sons mit drei Gitarristen und einem Schlagzeuger. Sie spielten einen flotten und sehr vitalen Rock’n Roll.